Babys und Kleinkinder können nicht lesen, aber sie lieben es, vorgelesen zu bekommen und Geschichten zu hören. Die Liebe zum Lesen beginnt schon in diesem jungen Alter und es macht große Freude dem Kind immer wieder sein Lieblingsbuch vorzulesen. Kleine Kinder können wunderbar nachahmen und setzen sich deshalb gerne mit ihren Spielsachen hin, um ihnen „vorzulesen“. Auf diese Weise entsteht die Liebe zum Lesen, was ihnen in Zukunft eine große Hilfe sein wird.

Büchereibesuche

In Ihrer örtlichen Bücherei finden Sie die beste Auswahl an Kinderbüchern. Man kann sie sich selbst aussuchen und schon allein auf Grund ihrer Vielzahl können die Bücher zu Hause nicht mithalten. Es gibt auch eine große Auswahl an Bilderbüchern, die die kleinen Hände selbst entdecken können, mit denen man sich aber auch wunderbar zusammen hinsetzen und lesen kann. Selbst einfache Bilderbücher eignen sich hervorragend, um die Sprache zu entwickeln und die Kommunikation anzuregen.

Die Bücherei ist auch ein Ort, wo man andere Eltern mit ihren Kindern trifft. Und es werden oft Vorlesenachmittage und andere Freizeitaktivitäten angeboten. All das ist gedacht, um die Sprachentwicklung und Sozialisierung von Kindern zu fördern.


Stillsitzen


Kinder müssen sich bewegen. „Sitz‘ still, dann lese ich dir eine Geschichte vor“ ist althergebracht und nicht mehr zeitgemäß. Kleine Kinder zappeln die ganze Zeit herum, aber sie hören dabei zu! Man kann nicht erwarten, dass sie sitzenbleiben, während man ein Buch nach dem anderen vorliest, einige Kinder mögen das vielleicht tun, die meisten aber wohl eher nicht. Das sollte Sie aber nicht vom Vorlesen abhalten – denn die kleinen Gehirne sind wie Schwämme, die alles aufsaugen. Auch wenn Ihre Kleinen überall herumtanzen, so hören sie doch zu und manchmal setzen sie sich sogar hin, zeigen auf die Bilder und stellen jede Menge Fragen. Also bleiben Sie geduldig und lesen Sie weiter während sie herumhüpfen.

Und noch ein Tipp: wenn sie bei Ihnen sitzen und in das Buch schauen, zeigen Sie auf die Wörter und Bilder während Sie lesen. Das hilft besonders älteren Kindern die Wörter, die sie hören mit den Wörtern und Bildern, die sie sehen zu verknüpfen.


Geschichtensack

Ein Geschichtensack lässt sich ganz einfach selbermachen. Mit ihm kann ein Buch wirklich zum Leben erweckt und die Kinder dabei zum Lernen angeregt werden. Sie können einen alten Kopfkissenbezug oder eine Stofftasche aus Baumwolle dazu verwenden. Füllen Sie sie mit einer Geschichte und ein paar Requisiten und die Geschichte wird lebendig. Sie brauchen dazu nur ein paar Spielsachen von Ihrem Kind und ein bisschen Phantasie. Indem Sie Ihr Kind mit einbeziehen, fördern Sie seine Sprachentwicklung, ebenso wie seinen Spieltrieb. Die vertrauten Spielsachen, sowie ein paar Dinge, die sie ertasten können, sind dabei besonders hilfreich. Wenn Sie keine passenden Requisiten zur Hand haben, tut es auch ein ausgeschnittenes Bild oder ein Holzlöffel mit einer aufgemalten Figur.

Wie immer gehe ich gerne zu Pinterest, um ein paar Ideen aufzuschnappen. Einige davon finden Sie auf unserer Kreatives Spielen mit Kindern bzw. Beschäftigung mit Kindern Pinnwand. Die Lieblingsgeschichte nachspielen zu lassen, regt auf besondere Weise die Phantasie an. Geschichten wie „Goldlöckchen und die drei Bären“ oder „Die drei kleinen Schweinchen“ lassen sich wunderbar mit einem Geschichtensack nachspielen.


Wiederholung

Obwohl ein Besuch in der Bücherei viele Möglichkeiten bietet, neue Bücher für Ihr Kind zu finden, so ist doch ein Lieblingsbuch immer etwas ganz besonderes. Kleine Kinder sind Gewohnheitstiere, auf die eine gewisse Routine beruhigend wirkt. Sie lieben es, die gleiche Geschichte immer und immer wieder zu hören. Das wirkt sich auch positiv auf die Sprachentwicklung aus. Wenn sie älter werden und die Sprache sich zu entwickeln beginnt, ist es sicherlich eine gute Idee, an vertrauten, sich wiederholenden Stellen eine Pause zu machen. Damit geben Sie Ihrem Kind die Gelegenheit die Wörter nachzusprechen. Sehr kleine Kinder machen oft nur nach, was sich mit der Zeit aber in Worte und Sprache verwandelt.

Die Sprachentwicklung ist kein geradliniger Prozess, sie ist nicht bei allen gleich, also, keine Sorge, wenn Ihr Kind nicht ganz so schnell spricht, wie andere Kinder. Trotzdem sollten Sie Rat suchen, falls Sie beunruhigt sind. Einfache Tests, wie z.B. ein Hörtest, können auf Probleme aufmerksam machen. Je früher diese festgestellt werden, desto besser. Talking Point ist eine hervorragende Website voller Informationen und Ratschläge für Eltern (nur in englischer Sprache verfügbar). Dort finden sie auch einen Entwicklungs-Check , der nicht nur auf Probleme aufmerksam macht, sondern Ihnen auch wertvolle Informationen liefert, wenn Sie professionelle Hilfe suchen.



Viel Spaß beim Lesen,

Ihr Dotty Fish Team